Zugegeben, ja wir waren von Velen, ausgenommen Marc mit dem Fahrrad von Nordvelen, zu spät gekommen - fünf Minuten. Das schöne, es machte nix, die Runde von jetzt 12 Teilnehmern wurde nur kurz unterbrochen. Und mit einem Satz: "War die Grenze nach Velen wieder zu?", war das Eis unter uns Fahrradfahrern gebrochen.
Fünf Minuten nach einem Fahrradunfall können hingegen lebensentscheidend sein. Wobei einem selber als Opfer (passiert mir ja nicht) nur dann "wohl ums Herz" wird, wenn die Fahrradkollegen einen Erste Hilfe Kurs absolviert haben und auch direkt engagiert ans Werk gehen - ohne zu warten. Stabile Seitenlage, wie lange ist das denn her? Wir können es jetzt wieder. Und wenn man das Gefühl hat, ich tue dem Opfer doch bestimmt jetzt weh, oder breche ihm noch etwas. Dann hält man es einfach mit dem Spruch der Sanitäter zum Armbruch durch Erstversorgung:" Das war schon" Im Ernst, keinem zu gönnen, aber hier geht es vielleicht um Leben oder Tod und nicht ob die Blutflecken aus dem Trikot wohl wieder bei 40° Grad rausgehen. Die stabile Seitenlage kann auch gut mit den eigenen Kindern oder mit dem Partner "ins Spiel" eingebaut werden. Machen, üben und sich sicher fühlen. Und den Rachen danach strecken nicht vergessen. Unsere Kollegen aus Weseke haben eine Starbesetzung in Richtung Erstversorgung in ihren Reihen, aber erzählten mit Demut wie es passiert war, dass man nicht bei einem Unfall den Rettungsdienst angerufen hatte. Erstversorgung ja, aber dann Notruf absenden und den Verletzten versorgen. Sollte der Rettungswagen "umsonst" kommen, braucht man sich nicht schämen. "Die Sanitäter haben am nächsten Tag 24 Stunden frei und es ist Ihr Job auch z.B. im Wald das Opfer zu suchen." Zitat. Kein Transport auf Risiko des Opfers. Also Handy ist schon wichtig, bei gleichzeitigem "Quasi-Wissen" wo bin ich eigentlich gerade. (Baumberge/Ort, Rekener Berge am Turm z.B.) Notruf absenden.
Was war noch? Ach ja ein Defibrillator(bereit im Vereinsheim Weseke) wurde uns gezeigt. Vergesst die Szenen aus dem RTL/Sat1 Filmen: "Geht zur Seite, dreh auf 100" Dschsch und das Opfer springt fast vom Tisch. Wenn Ihr in Eurer Firma oder wie auch immer so eine Kiste seht: Anschliessen! Eine freundliche Stimme leitet Euch und alles läuft "wie ein Länderspiel". Grüne Taste und ab gehts, die Maschine "schiesst" nur wenn die Sensoren Handlungsbedarf erkennen. Und nebenbei zeichnet die Maschine die Herztöne auf, was für die Nachversorgung wichtig sein kann. Ok eine Fahrradtasche gibt es noch nicht, aber wer weiß. Vielleicht sollte man zu organisierten Touren soetwas im Fahrzeugwagen haben. Gutes Gefühl. Reanimieren, "Worst Case", was ist bei Atemstillstand zutun. Jetzt gehts um Leben und Tod!!! Wir wurden eingewiesen mit dem Hinweis das das rhytmische Drücken im Brustkorbbereich das Wichtigste ist. Und zwar kontinulierlich. Der Rhytmus "zum Geburtstag viel Glück" ist ein guter Anhaltspunkt hier den Körper mit Restsauerstoff zu versorgen. Die Beatmung ist zweitrangig nach neuesten Studien.
Eigene Hemmungen der Helfer sind hier eher die Gefahr als handwerklich etwas falsch zu machen. Das war auch das Fazit, nichts machen oder 5 Minuten zu spät agieren, verzeiht Ihr Euch nie. Wenn Ihr eine Kollegin oder Kollegen zurückholt ist das auch unvergesslich im Positiven.
Am Schluss wurde noch die Impfung angesprochen, gerade Tetanus ist unerlässlich bei Sport und Aktivitäten draussen auf Strasse und im Wald. Die Sterberate bei Wundstarrkrampf ist wahnsinnig und unnötig hoch. Also schaut mal in den Impfpass. Alle 10 Jahre zur Spritze, das ersetzt auch kein Leistungstest. Jetzt provoziere ich mal etwas. :-)
Und nehmt das Erste Hilfe Päckchen mit, zusammen mit anderen hat man dann genug Zeug dabei um eine gute Erstversorgung hinzubekommen.
Vielen Dank an unsere Kollegen von Weseke, da müssen wir uns mal revangieren.
Allzeit gute Fahrt und frischt alles mal wieder auf (inkl. Tetanus).
Gruß Ralf