Saukalt! Zum ersten Mal vermumme ich mich ähnlich der Kollegen. Ein Helmunterzug aus alten Zeiten erfüllt pflichtbewusst seinen Dienst. Sieben Männer haben sich heute eingefunden, um der Eiseskälte zu trotzen. Es geht gleich los und es bleibt auch eine zügige Fahrt. Den Großteil der Strecke habe ich nicht die leiseste Ahnung wo ich bin. Ach ja, das sieht hier aus wie Marbeck – das wars dann auch. Wir frieren um die Wette. Hände und Füße schmerzen aufgrund der gefühlten -20°C. Unsere Getränke sind nach gut 30min gefroren. Mal wieder habe ich nicht vorgedacht, denn zwischendurch kaufte ich mir MTB Schuhe mit Cleats. Es sind Sommerschuhe aus dem Ausverkauf und entsprechend nicht isoliert. Überschuhe waren mir zu teuer – selber schuld – aber jetzt auch im erlauchten Kreis derer, die diesen merkwürdigen Gang haben, wenn sie vom Rad steigen und deren Schuhe so klingen, als wären es kaputte Steppschuhe ohne Stepper darin.
Schon wieder habe ich Glück und nach einer guten Stunde sind alle Gliedmaßen bis in die Spitzen wohl temperiert. Anderen geht es anders. In einem Waldstück hat ein Kamerad eine Panne und Bernhard ist sofort hilfreich zur Stelle. Die Galionsfigur und wackere Windschattenspender L.B. steht daneben und mahnt zur Eile – er friere ja so. L,’s „Attacke“ ertönt und markiert akustisch die weiterfahrt.
Immer wieder muss ich mich daran erinnern, dass ich ja nun nicht nur treten, sondern auch ziehen kann. Tolle Sache diese „Cleats“ bzw. „Klick“-Pedalen. Anfangs hatte ich Schwierigkeiten die beiden Wörter nicht zu vermischen und damit ein Wort zu bilden, was absolut nichts mit Fahrrädern zu tun hat…. (Freud?)
Dirk geht es gegenteilig. Er muss sich daran erinnern, dass er nicht ziehen kann heute – ich stelle mir vor, wie das aussieht, wenn man das vergisst…
Endlich wieder an der Tennishalle: 45 km durch die Kälte – Kerle.
Fazit des Tages: Kälte macht Kerle und solche die es werden wollen. Hilfsbereitschaft ist der beste Begleiter bei einer Panne.